Abofalle xing
Bemerkenswert erbärmlich ist, wie der Personalerhimmel xing mit seinen Kunden umgeht. Oder vermutlich umgehen muss, seit linkedin und Co. die guten Kunden abschöpft?
Meine Odyssee:
- Am 23.12.2010 kündige ich per Fax an den Kundenservice meine Premium-Mitgliedschaft, nachdem ich auf der Webseite dazu schlichtweg keine Option gefunden habe. Aber ich bin in Bezug auf Abo-Modelle ja auch ein DAU
- Das Fax ging durch (wann benutze ich schon mal ein Fax!). Eine Rückmeldung gibt es nicht, ich lege das Thema gedanklich zu den Akten.
- Am 31.12.2010 um 3:25 morgens (!) wird mir per Email mitgeteilt, daß sich meine Premium-Mitgliedschaft nun verlängert habe. Gutes Timing, um die Email zu übersehen. Zumal man von denen ja im Zweiwochentakt unerwünschte Werbemails bekommt, die das ignorieren gut trainieren.
- Am 30.03.2011 kommt (nach drei weiteren Werbemailings) der Aufruf, bitte meine Zahlungsdaten zu aktualisieren, da meine Kreditkarte abeglaufen sei. Ich rufe verärgert dort an, man entschuldigt sich, da sei wohl "was schief gelaufen" und man werde der Sache nachgehen, die Kündigung selbstverständlich "rückwirkend" geltend machen.
- Die Bitte um eine Bestätigung per Email wird ignoriert.
- Am 06.05.2011 kommt - nach einer Hand voll weiterer unerwünschter Werbemailings - eine "Zweite Zahlungserinnerung" per Email. "Bearbeitungsgebühr 4,95 EUR" obendrauf. (Eine Gebühr ist übrigens eine Abgabe für behördliche Tätigkeiten, liebe xing-Leute. Ihr seid aber nicht öffentlich-rechtlich.)
- Eine umgehende Beschwerde-Email wird beantwortet! Nun doch! Man werde "innerhalb von 2-4 Tagen antworten". Wow.
- Drei Tage später fordert man mich tatsächlich auf, die Kündigung nochmal rüberzuschicken. Ich fische sie aus meinen Unterlagen, scanne sie und schicke sie hin, verweise freundlich auf meine Vorgeschichte.
- Nach einer Weile fordert man bitte noch den Sendebericht nach. Das ich den nach einem halben Jahr nicht mehr habe, ist wohl mein großer Fehler bei der Sache. Wobei sich Thermopapier wohl eh längst aufgelöst hätte.
- Heute nun erneut ein Formbrief: Die Kündigung sei nie eingegangen, deren Zustellung müsste schon ich beweisen, und überhaupt hätte ich auch die falsche Faxnummer verwendet (!).
- Kulant wie man sei, habe man die Kündigung nun aber eingetragen, nur eben nicht rückwirkend. Die 25,80 € seien noch zu entrichten, danach könne man berechnen, wann meine Premium-Mitgliedschaft tatsächlich enden werde.
Mein laufend und wiederholt ausgesprochener Wunsch, aus den Werbeverteilern entfernt zu werden, wurde übrigens vollständig und grundsätzlich ignoriert. Auf Geschenke wie Songs von den Shootingstars Aloe Blacc und Caro Emerald darf ich mich also wohl weiterhin freuen. Genau das, was man von dieser Profi-Plattform erwartet, nicht?
Sekundärliteratur: Hier und hier und hier.
Was tun, bezahlen oder nicht?
Den Anwalt ist mir das nicht wert. Dann lieber allen davon erzählen.
7 Kommentare

was für ein Saftladen. Aber von Xing hatte ich eigentlich noch nie was außer Ärger.

ich hätte nicht gedacht, dass die derart geld verdienen müssen. das grenzt doch an schädigung des eigenen geschäfts!
.~.

Tja, man muss halt die richtigen Anwälte kennen. Mir ist die Premiumkündigung über die Homeopage gelungen :-)
Lür Waldmann

Mir auch, Lür … ;-)
Und bzgl. des Themas “unerwünschte Werbemails” würde ich mich auch mal schlau machen lassen …
Grüße
Carmen Spiegelhalder-Schäfer

@Lür Waldmann
Ein Link zur Premiumkündigung wäre für den leser sinnvoller als Eigenwerbung.
@Carmen Spiegelhalder-Schäfer
Zu den Werbemails sollte man wohl mal’ nach der freiwillig erfolgten Erlaubnis dazu recherchieren
Freundlicher Gruss,
Thomas W.

Klarer Fall von Nichtbezahlen. Sollen Sie es doch versuchen, wenn sie daran glauben. Es reicht doch in der Regel, wenn Deine Frau bestätigt, dass Du das Fax abgeschickt hast.
Ist aber auch echt ein Lapsus, die Bestätigung nicht aufzubewahren.
Gruss
U.

Noch einer:
Komme doch dem Wunsch nach erneuter Zusendung der Kündigung nach. Geht aber erst nach Vorauskasse von 50€ zur deckung der entstehenden Unkosten.
U.