Dunkelkammerkniffe: Automatische Wässerungseinrichtung
Fotopapier (insbesondere Baryt) richtig und einigermaßen wassersparend zu wässern ist gar nicht so einfach. Leider sind professionelle Wässerungsküvetten immernoch fast unbezahlbar. Also: Selberbauen!
Mit einfachster Physik stellt man sicher, dass der Wasserstand nie zu hoch oder zu tief ist, man viel Wasser spart, Fixierer schnellstmöglich loswird, die Abzüge schont und so schnell zu archivfesten Ergebnissen kommt.
Man braucht dafür
- Eine grosse, tiefe Wanne, zum Beispiel aus Kunststoff
- Ein Rohr, z.B. aus Aluminium, 8mm Durchmesser oder so.
- Silikon zum abdichten
- Einen alten Geschirrtrockenständer o.ä. zum Halten der Abzüge
- Etwas Geschick und Bastellust
Knackpunkt beim Wässern ist, daß der Fixierer schwerer als Wasser ist und somit im Bad nach unten sackt. Füllt man also immer oben Wasser nach, bringt das gar nichts. Das gesamte Wasser zu wechseln ist Verschwendung, teuer, aufwendig und programmiert Kratzer und zusammenklebende Abzüge.
Also: Wir saugen das Wasser von unten ab!
Schlüssel fürs Loswerden des Fixierers ist Rohr A. Anders als im Bild sollte es den ganzen Boden der Schale bedecken, zum Beispiel als Spirale oder mehrfaches S geformt. Es hat nach unten hin lauter kleine Löcher, die gern auch direkt auf dem Wannenboden liegen dürfen. Am Ende ist es verschlossen.
Füllt man die Wanne nun mit Wasser, läuft so lange nichts ab, bis der Wasserstand etwas über der "MIN" Marke steht. Ab hier reicht der Druck, um Fixierer-reiches Wasser durch die kleinen Löcher durch Rohr A aus der Wanne zu drücken. Dreht man den Wasserhahn zu stark auf, ist Rohr B ein Überlauf zum Verhindern von Sauereien.
Der Pegel-regulierende Bogen von Rohr A lässt sich prima am Wannenrand unterbringen, um so keinen Platz zu verschenken. Rohr B kann man auch doppelt ausführen, wenn man ganz sicher sein will. Auch ein seitlicher Auslass für das kontaminierte Wasser ist denkbar, wenn man die Wanne auf den Tisch stellen will.
Die zu wässernden Abzüge stellt man am besten in eine Haltevorrichtung, die auf dem Bodenteil von Rohr A oder etwas darüber fixiert ist. Die Abzüge brauchen dann auch gar nicht mehr viel Bewegung, da ein ständiges Konzentrationsgefälle rund um die Abzüge sichergestellt ist.
Ach ja: Der Abstand zwischen MIN und MAX sollte mindestens 2cm betragen, wenn möglich mehr. Der Bogen von Rohr A darf also nicht bis zum Wannenrand reichen, sonst reicht der Druck nicht für eine vernünftige "Absaugung". Analog dazu sollten die zu wässernden Abzüge nicht höher sein als MIN, sonst könnten sie bei zu wenig Wasserzufuhr aus dem Wasser herausragen.
Ach ja: Füllt man das Rohr mit Sand, lässt es sich biegen ohne zu knicken.