Dunkelkammerkniffe: Was mach ich nur mit den letzten 15 Bildern dieses Filmes?
Jeder analog photographierende kennt das: der Film wird nicht voll. Das Licht ist schon weg, man müsste da ab jetzt pushen, aber 20 Bilder sind ja schon normal belichtet. Und eigentlich wäre ja jetzt auch Farbfilm viel besser, für den Termin morgen.
Es gibt zwei einfache Lösungen.
Man spult zurück und belichtet die letzten Frames irgendwann später. Bei der EOS kann man das Filmende rausgucken lassen, bei Kameras mit Rückspulkurbeln per Ohr auf das Aushaken vom Aufwickelkern lauern, ggf. einfach einen Filmrückholer benutzen. Da ich nie einen Edding dabei habe, markiere ich mir den Bildzählerstand immer mit einem deutlichen Knick nach der entsprechende Zahl Perforationslöcher. Ein Film der bei Bild 14 war, wird bei Loch 14 geknickt. (Eventuelle Push- oder sonstwelche Notizen kann man sich auf die Filmlasche schreiben oder ggf. mit dem Hausschlüssel in die Patrone kratzen, wenn man mit Stiften so chronisch unterbestückt ist wie ich...)
Soll der Film dann später voll gemacht werden, legt man ihn wieder ein, setzt den Objektivdeckel auf und macht mit f=22 und 1/2000 einfach entsprechend viele Bilder. Oder eins mehr, um keine Überlappung zu riskieren.- Noch viel besser: Man nimmt die Kamera mit in die dunkle Dunkelkammer, öffnet sie und schneidet den Film genau dort durch, wo das nächste Bild vorlag. Den belichteten Teil zieht man nun vorsichtig (und unbedingt sehr langsam) aus der Kamera und tut ihn direkt auf eine Entwicklungsspule und diese in die Dose.
Licht an, neue Filmzunge schnipseln, verbleibende Bilder auf dem Film notieren, fertig. Die Kamera ist wieder frei und der Teilfilm kann sofort entwickelt werden. manchmal mach ich das schon nach vier oder fünf Bildern, wenn ich neugierig bin.
Da mit dem laaaaaangsam rausziehen ist übrigens v.a. bei Kameras mit Motor wichtig, da man durch ein schnelles externes Drehen des Motors die Elektronik zerstören könnte. Bei Kurbelkameras muss man natürlich beim Ziehen den Rückspulknopf drücken.