Sauguino - die vollautomatische Plattenwaschmaschine
6. Januar, 2013Zwischen den Jahren hatte ich endlich mal ein bisschen Zeit und hab mich an ein lange wartendes Bastelprojekt gemacht... eine Plattenwaschmaschine. Die Threads hier zu den Bastelprojekten haben mich ungemein inspiriert, allein ich wollte es so komfortabel wie nur irgend möglich, denn mir verging bei den manuellen Methoden meist nach drei oder vier Platten die Lust am Waschen.
Sauguino PWM - the comfortable automatic record washer from Friedemann Wachsmuth on Vimeo.
Als Basis diente ein alter Dual 1226, den ich extra dafür angeschafft hatte (5,- EUR in der Amateurbucht). Sein Reibradantrieb hat mächtig Drehmoment. Ansonsten gab's als Anschaffung nur noch die Pollin-Vakuumpumpe (9,95) und einen Arduino Micro für die Steuerung (20,-). Nahezu alle anderen Teile flogen in Bastelkisten rum oder kosteten nur Cents (wie die mir ausgegangenen 2k2 Widerstände...)
Mein Ziel war es, den Plattenwaschprozess so weit wie möglich zu automatisieren, damit man nicht ständig daneben sitzen muss. Dazu brauchts folgende Aktoren:
- Natürlich den Plattenspielermotor zum Drehen
- Elektromagnet, um die Bürste (ich nehm dieses Clearaudio Samt-Teil) hochzuklappen
- Vakuupumpe für Punktabsaugung
- Elektromagnet, um den Tonarm anheben zu können (ungedämpft reicht...)
- Servo, um den Tonarm einigermaßen genau steuern zu können
Dazu hab ich den Dual erstmal kräftig zerlegt -- leider hatte ich während der Bastelei keine Lust auf Fotos.
Auf diesem Nachher-Bild kann man die Umbauten aber ganz gut erkennen:
1: Als erstes habe ich Platinenfedern rausgerissen. Eine PWM muss schliesslich nicht entkoppelt sein. Das Chassis liegt jetzt einfach auf einem Streifen Tesa Moll, so läuft auch kein Wasser unten ins Gehäuse.
2: Die Hebel und Teile für Antiskating, Lift und Start/Stop habe ich alle entfernt. Den Tonarm steuere ich jetzt selber, den Plattentellermotor ebenso. Ausserdem lieferte das mir einige praktische Teile, die ich zweckentfremden konnte
Der 33/45-Wähler ist geblieben. Schadet nicht. Im Moment wasche ich mit 45 upm.
3: Diese Wippe wird an sich durch die Steuerscheibe (gelb) bewegt und gedrückt und bewegt dadurch den Tonarm. Da ich die Steuerscheibe nicht ausgebaut bekommen habe, habe ich den Wippendrehpunkt ein Stück nach aussen versetzt, das Ding ein bisschen zurecht gehobelt und einen kleinen Elektromagnet (5) drunter geklebt. Zieht der an, hebt sich der Tonarm. Das Silikonöl musste ich allerdings fluten, damit dessen Kraft reicht. Der Magnet stammt aus irgendeinem alten Kassettenrekorder...
4: Der Dremel und die Trennscheibe haben Platz für einen Mini-Servo geschnitten, der jetzt oben unterm Tonarm rausguckt (s.u.). Ein Stück vom alten Automatikgestänge war nahezu perfekt geformt, um den Tonarm mittels Servo über die ganze Platte hin und her zu bewegen. Die Wippe (3) musste ich ein bisschen zurecht sägen, damit sie nicht mit dem Steuerarm ins Gehege kommt. Beachtlich, wie viel Kraft so ein Servo hat und wie oft er einem die schönsten Basteleien flugs wieder zerlegt...
6: Hier drin sitzt der Schalter für den Motor. Ich hab mich einfach auf dessen Kontakte gelötet, das Kabel zugentlastet durchgeführt und die Kappe wieder drauf geschraubt. Das Schalten übernimmt jetzt ein Relais -- das einzige mit 230V drauf.
7: Der silberne Hebel wird an sich von der Steuerscheibe bewegt und tut Zweierlei: Reibrad an den Teller legen und den Motor an- und ausschalten. Ich hab die kleine Feder einfach so umgehängt, dass das Reibrad jetzt immer anliegt.
Der keine Billigservo, der den Tonarm hin und her bewegt. Genutzt werden ca. 160° seines Weges.
Der Bürstenhalter war etwas Frickelei in Buche. Nut gefräst für die Clearaudio-Bürste, mittig aufgehängt, um gleichmässigen Andruck zu gewährleisten. Der E-Magnet (auch Pollin) hat mächtig Wumms. An sich zieht er auch noch gegen eine straffe Feder an, mit der hätte die Bürste dann ordentlichen Andruck auf der Platte gehabt. Zum einen war das aber zu viel, zum anderen zieht er unter Last mehr als 3A bei 12V und das schafft mein Netzteil nicht auf Dauer. Daher habe ich die Feder entfernt und sorge für den Andruck mit ein paar Pfundmünzen. Wenn er einmal angezogen hat, ist die Bürste durch eine gewisse Verkantung stabil hochgeklappt. Schiebt man die Scheibe mit dem Griff hoch, liegt die Bürste wieder auf. Nachdem ich das Holz schön gewachst habe, quillt es auch nicht mehr auf und sorgt für Verkantungen...
Die Absaugdüse hat sich auch mit der Zeit ergeben -- funktioniert jetzt aber so gut, dass ich sie so lasse. Basis ist ein Chupachup-Lollystil (leicht angekaut). Unten dran ist ein Stück ganz weicher Silikonschlauch, der perfekt über die Platte rutscht, auch wenn gut dran gesaugt wird. Zusammen mit der Reinigungsflüssigkeit flutscht das so glatt, dass ich mir den üblichen Faden gespart habe. Löcher und Führung für einen Faden sind vorhanden, das Trockenergebnis ist aber ohne Faden viel besser und ich ziehe keinen Schmodder im Faden durch die frisch gereinigten Rillen. War mir so sympathischer.
Rechts die Bedieneinheit... 4 Taster durch ein Stück Sperrholz gesteckt. Die Plastikwanne des Dual ist über 1 cm dick, da bekam ich keine Schalter drin montiert. Das Sperrholzbrettchen ist einfach mit schwarzem Tesaband überzogen (Lack trocknet immer so lange). Die 7-Segment-Anzeige für die gewünschte Waschdauer ist so hell, dass die magisch durch das Tesaband durchscheint. Sieht ungewollt ziemlich cool aus und man sieht meine Sägekunst nicht so.
Nochmal das Bedien-Panel:
Blick in die Zarge. Mit etwas Trickserei habe ich alles in der Zarge direkt unterbringen können, nur das Abscheiderglas nicht. Aber das will man ja auch sehen. Praktisch ist, dass die PWM so echt kompakt geworden ist und prima auf dem Geraffelschrank stehen kann. Links hinten die Pollin-Saugpumpe. (Wenn man beide Ventile anzieht, saugt sie auch. Doh.) Rechts vorne sieht man den Rand eines alten Notebook-Netzteils... 12V und ca. 3.5A -- bis auf den Plattentellermotor wird damit alles angetrieben und versorgt. Rechts auf der Lochrasterplatine die Intelligenz des ganzen:
Links in blau der Arduino Micro. Das ist ein ganz einfacher, praktischer Atmel-Mikrocontroller, den man sehr simpel mit C programmieren kann und so einfach auch komplexe Steuer- und Regelvorgänge abbilden kann. Er steuert vor allem die vier Relais (jeweils über einen BC548 und Freilaufdiode), zum anderen aber auch das 7-Segment-Display. Dessen "Treiber" ist links oben ein CMOS 4511, das für BCD-Codes die richtigen LEDs ansteuert. Hätte der Arduino auch direkt gekonnt, aber so spart man ein paar Leitungen und ich hatte noch ein 4511. Eingangsseitig sind nur die 4 Taster angeschlossen. Ach ja, und den Servo steuert der Arduino auch direkt an (sehr komfortabel).
So sieht der Sauguino komplett aus. Die Saugdüse habe ich abgenommen, damit der Schlauch nicht verknickt. Im Regal kommt das Joghurtglas natürlich noch ab. Den zentralen An/Ausschalter muss man etwas suchen, aber nur hier war die Zarge dünn genug.
Unfertige iCloud
14. Oktober, 2011Nee, Apple.
Wirklich nicht. Da erträgt man jahrelang ein matschiges mac.com aka me.com aka MobileMe, zahlt ordentlich Geld dafür und lebt trotzdem mit ultralangsamen Syncs, unbenutzbarer iDisk und ständigen Duplikaten im Adressbuch. Einiges hat ja trotzdem funktioniert. Zum Beispiel die Schlüsselbundsynchronisation. Die jetzt im Juni ersatzlos wegfallen wird.
"It just works" wurde gefühlte 731x gesagt, als iOS 5 und iCloud vorgestellt wurden. Stimmt auch. Das was iCloud kann, funktioniert. Leider aber kann iCloud wirklich grundlegende Dinge nicht, und das ist nicht nur ärgerlich, das ist peinlich. Und macht iCloud schnell noch enttäuschender, als MobileMe es für viele schon war. Was fehlt?
- iWork auf dem Mac sieht die iCloud nicht.
Null. Auch nicht mit Umwegen. Ich kann auf dem iPad und iPhone Dokumente anlegen und bearbeiten. Klappt prima. Mit dem Mac aber komme ich an diese Dokumente nicht ran, es sei denn, ich alde sie einzeln und kompliziert runter. Inakzeptabel. Und ein auf dem Mac erstelltes oder bearbeitetes Dokument bekomme ich nicht wieder in die Cloud, dafür auf das unselige "iwork.com", das seit nunmehr drei Jahren Beta ist. Und zwar ein bisschen wie iCloud aussieht, aber nichts damit zu tun hat. Maximale Verwirrung. Ich weiss jetzt schon, wieviele Menschen iCloud allein dafür hassen werden. Setzen, Sechs. - Im Photostream kann man nichts löschen.
Weder auf dem iPad noch in Aperture noch auf der icloud.com Seite. So schön es ist, die Bilder der letzen 30 Tage schnell und reibungslos überall im Zugrif zu haben -- ich mache manchmal 100 Testphotos an einem Tag. Oder 50 Screenshots. Warum soll ich die durch die Gegend syncen? Und wenn so ein Bild auf dem iPad gelandet ist, daß ich da nicht haben will -- ich muss 30 Tage warten. Oder Photostream in Gänze ausschalten. Apple, CRUD ohne D ist einfach erbärmlich. - iCloud gibt es erst ab Lion.
Hat man zum Beispiel einen iMac mit Core Duo Prozessor (nicht Core 2 Duo), kann man aber gar kein Lion installieren. Albern und erbärmlcih, erst recht, da es ja ein iCloud für Windows gibt. Ohne solche Prozessorbeschränkungen.
Ich bin gespannt, wie lange Apple braucht, um nachzubessern. Und ob sie es diesmal schaffen...
Abofalle xing
11. Mai, 2011Bemerkenswert erbärmlich ist, wie der Personalerhimmel xing mit seinen Kunden umgeht. Oder vermutlich umgehen muss, seit linkedin und Co. die guten Kunden abschöpft?
Meine Odyssee:
- Am 23.12.2010 kündige ich per Fax an den Kundenservice meine Premium-Mitgliedschaft, nachdem ich auf der Webseite dazu schlichtweg keine Option gefunden habe. Aber ich bin in Bezug auf Abo-Modelle ja auch ein DAU
- Das Fax ging durch (wann benutze ich schon mal ein Fax!). Eine Rückmeldung gibt es nicht, ich lege das Thema gedanklich zu den Akten.
- Am 31.12.2010 um 3:25 morgens (!) wird mir per Email mitgeteilt, daß sich meine Premium-Mitgliedschaft nun verlängert habe. Gutes Timing, um die Email zu übersehen. Zumal man von denen ja im Zweiwochentakt unerwünschte Werbemails bekommt, die das ignorieren gut trainieren.
- Am 30.03.2011 kommt (nach drei weiteren Werbemailings) der Aufruf, bitte meine Zahlungsdaten zu aktualisieren, da meine Kreditkarte abeglaufen sei. Ich rufe verärgert dort an, man entschuldigt sich, da sei wohl "was schief gelaufen" und man werde der Sache nachgehen, die Kündigung selbstverständlich "rückwirkend" geltend machen.
- Die Bitte um eine Bestätigung per Email wird ignoriert.
- Am 06.05.2011 kommt - nach einer Hand voll weiterer unerwünschter Werbemailings - eine "Zweite Zahlungserinnerung" per Email. "Bearbeitungsgebühr 4,95 EUR" obendrauf. (Eine Gebühr ist übrigens eine Abgabe für behördliche Tätigkeiten, liebe xing-Leute. Ihr seid aber nicht öffentlich-rechtlich.)
- Eine umgehende Beschwerde-Email wird beantwortet! Nun doch! Man werde "innerhalb von 2-4 Tagen antworten". Wow.
- Drei Tage später fordert man mich tatsächlich auf, die Kündigung nochmal rüberzuschicken. Ich fische sie aus meinen Unterlagen, scanne sie und schicke sie hin, verweise freundlich auf meine Vorgeschichte.
- Nach einer Weile fordert man bitte noch den Sendebericht nach. Das ich den nach einem halben Jahr nicht mehr habe, ist wohl mein großer Fehler bei der Sache. Wobei sich Thermopapier wohl eh längst aufgelöst hätte.
- Heute nun erneut ein Formbrief: Die Kündigung sei nie eingegangen, deren Zustellung müsste schon ich beweisen, und überhaupt hätte ich auch die falsche Faxnummer verwendet (!).
- Kulant wie man sei, habe man die Kündigung nun aber eingetragen, nur eben nicht rückwirkend. Die 25,80 € seien noch zu entrichten, danach könne man berechnen, wann meine Premium-Mitgliedschaft tatsächlich enden werde.
Mein laufend und wiederholt ausgesprochener Wunsch, aus den Werbeverteilern entfernt zu werden, wurde übrigens vollständig und grundsätzlich ignoriert. Auf Geschenke wie Songs von den Shootingstars Aloe Blacc und Caro Emerald darf ich mich also wohl weiterhin freuen. Genau das, was man von dieser Profi-Plattform erwartet, nicht?
Sekundärliteratur: Hier und hier und hier.
Was tun, bezahlen oder nicht?
Den Anwalt ist mir das nicht wert. Dann lieber allen davon erzählen.
Lego Technic Super-8 Movie Projector
6. Mai, 2011A fully functional Super 8 Movie Projector I built with Kalle using Lego Technic. The only non-Lego parts are the lens, the reel spindles and the lamp. The projector uses just two engines and is fully featured with automatic feeding, 24 fps, fast rewind and 120m reel capabilities. A decent LED flashlight makes it pretty amazingly bright.
You might call it heartbeat...
29. April, 2011Hey Viber, once more:
Why does the Viber app on my iphone request http://www.cdn.viber.com/ok.txt every couple of minutes, even if the app has not been running for weeks and is not right now?
These requests keep coming even when Viber is killed or was never started since reboot. This is not inline with Apple's Guidelines.
Furthermore, you do not need such a GET hearbeat to function. Your "calls" use Apple's Push Notification Service to alert the user, which is smart and right. APN can be delivered without such a heartbeat and that what APNS was invented for.
Last but not least: Your GET requests request a "keep-alive" in the header, which might cause avoidable battery drain. I haven't verified this yet though. Nevertheless, I still don't see a rational reason for this ominous heartbeat signal. Both its origin (crontab?) and its intention (redundant due to APNS) look suspicious and questionable -- and, most important, avoidable.